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Rodel selber bauen - einige Fragen
- michaellihs
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das ist mein erster Beitrag in diesem Forum und schon gleich gespickt mit Fragen... ich habe vor, mir Rodel für mich und meine Kinder zu bauen. Dazu habe ich jetzt einige Zeit alle möglichen Bauanleitungen und einige Forums-Posts in diesem Forum angesehen, aber so richtig weitergekommen bin ich nicht. Ich versuche die Fragen etwas systematisch zu gliedern, vielleicht hilft es ja auch anderen weiter. Ausserdem habe ich vor, den Rodel in CAD zu zeichnen und würde die Pläne hinterher gerne "Open Source" zur Verfügung stellen.
Kufen-Konstruktion
Die meisten Fragezeichen habe ich bei den Kufen:
- Wie breit und hoch sind Kufen normalerweise? Ich habe von Gleitschienen gelesen, die 3,2cm breit sind und von solchen die 5cm breit sind. Jetzt frage ich mich, ob die dann ggf. überstehen oder ob die Holzkufe immer so breit ist wie die Belagschienen. Was ist denn die "normale Breite" einer Kufe - falls es so etwas gibt?
- Ich lese immer wieder von Kufen-Radien bzw. Kurven Radien. Von den Bildern, die ich gesehen habe, sieht es so aus, als wären die Kufen an der Unterseite gebogen. Wenn man von "12m Radius" spricht, bedeutet dass, dass die Kufe auf der Unterseite einen Kreis von 12m Radius bilden würde, wenn man sie entsprechend lang machen würde?
- Wo liegt denn der "tiefste Punkt" der Kufe? Auf den Bildern ist das leider schwer zu sehen, hab den Eindruck, dass es die Mitte des Sitzes ist?
- Gibt es irgendwelche Kriterien, ab wann die Kufe vorne "nach oben zieht" und wie stark / mit welcher Biegung sie das gut?
Belagschienen
- Kann mir jemand verraten, in welchen Abständen die Bohrlöcher sein müssen, um z.B. so eine "Lindauer Schiene" montiert zu bekommen? Ich habe irgendwo hier im Forum eine Zeichnung gesehen, leider ohne Bemaßungen.
- Habe ebenfalls hier im Forum gelesen, dass manche wohl Beläge aus alten Skiern fräsen - gibt es dazu irgendwo detailliertere Anleitungen?
Bankerl / Beinlinge
- Gibt es irgendwelche Standard-Abstände des hinteren "Beinlings" vom Kufenende und Abstände zwischen den Beinlingen
- Kann man die Verbindung Kufe / Beinling durch einen Holzzapfen (also quasi einen Zapfen am Beinling) machen, oder sollte das immer eine Metallplatte sein?
- Macht es Sinn, die Kufe an der Stelle, an der der Beinling eingelassen wird, zu verstärken oder ist die Stelle statisch unbedenklich?
Lenkseil
- Einfache Frage: wo bekommt man sowas denn "fertig konfektioniert" her - oder ist das immer Eigenbau?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen - ich bin gerne bereit, Bilder vom Baufortschritt etc. hier zu posten, bisher gibt es allerdings nur dieses eine Bild von den Esche-Dielen in meinem Auto :silly:
Sobald meine CAD Zeichnung etwas fortgeschritten ist, gerne hier ein paar Bilder auch davon.
Bis denn dann,
Michael
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- wheelie
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Mir scheint fast, als ob du selber noch nie einen Rodel in natura angeschaut hast.
Das erinnert mich an das:
www.ardmediathek.de/br/video/freizeit/ro...kLWNiOGE4NDQ3YzRlNg/
oder das:
www.br.de/mediathek/video/freizeit-01032...82e9f55f660019a742d6
Anleitungen zum Bau von Rodeln oder Belagschienen wird man schwer finden, auch wenn manches im ersten Moment recht einfach erscheint, so haben die Rodel- und Schienenbauer einiges an Zeit und Geld investieren müssen, bis das fertige Produkt ihren Erwartungen entsprach.
Wo denn jetzt der beste Auflagepunkt der Schienen ist oder wie weit die Bankerl auseinanderstehen, das sind alles Erfahrungswerte, an die man sich durch Versuche herantasten muß. Freiwillig wird dir sicher keiner die Info´s rausrücken.
Am einfachsten wäre es natürlich, sich an einem verhandenen Rodel grob zu orientieren, deshalb muß man ihn ja nicht gleich 1:1 kopieren.
Ich kann dir die Bolzenabstände der Lindauer- oder Torgglerschienen gerne rausmessen, das Stahllenkseil und Befestigungsteile gibt´s hier:
www.rodelfuehrer.de/rodel-shop/Rodel-Stahllenkseil-mit-Kugel
www.rodelfuehrer.de/rodel-shop/Befestigu...l-Stahllenkseile-fix
www.rodelfuehrer.de/rodel-shop/Befestigu...le-mit-Schraubnibbel
Bis das aber so weit ist, hast du noch viel Arbeit vor dir.
Das Holz dazu hast du ja schon mal...
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- michaellihs
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ich muss zugeben, das erste verlinkte Video hat mich schon ganz gut zum Lachen gebracht... hab daraufhin erst einmal die Wahl der Werkzeuge nochmal überdacht
In der Tat hatte ich noch nicht viele Rodel "in der Hand" - bin bisher genau einen gefahren und das hat mich so fasziniert, dass ich unbedingt einen bauen möchte. Als gelernter Gitarrenbauer scheitert es bei mir vermutlich nicht so sehr am Handwerklichen, sondern eben eher an der Erfahrung und den Maßen - darum dachte ich: ich frag einfach mal.
Es geht mir jetzt auch nicht darum, auf Anhieb den "perfekten" Rodel zu bauen, sondern wollte einfach ein paar grundlegende Proportionen, um nicht völlig daneben zu liegen.
In diesem Sinne poste ich einfach mal weiter meine Erkenntnisse und Gedanken, vielleicht mag ja der ein oder die andere kommentieren.
Einen schönen Abend noch,
Michael
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- wheelie
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Es gibt ja ein paar Mitglieder hier, die schon den einen oder anderen Rodel gebaut haben,
einer davon baut sogar richtig gute.
Vielleicht lassen die ja vielleicht ein paar Infos raus, worauf´s ankommt.
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- michaellihs
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Ansonsten soll das Ganze in etwa so aussehen:
Ein paar Rundungen hab ich im CAD nicht hingekriegt... aber die Fräse kriegt's hoffentlich hin
Über Anregungen und Kommentare würde ich mich nach wie vor sehr freuen!
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- Scheinz
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Am besten wäre da schon irgendwo mahl Probesitzen
Der Abstand zwischen den Hörnern sieht ein wenig schmal aus
Kann aber auch teuschen
Ich hab natürlich die Dinger im Kopf die wir so fahren
Viel Erfolg
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- wheelie
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Der Abstand zwischen den Holmen dürfte in etwa so groß sein wie beim Lindauer Top,
an den Beinauflagen ist deiner aber eher breiter.
Bei anderen Rodeln ist der Abstand der Hörner größer.
Der Manni ALS baut verschiedene Hörnerformen, rät aber bei normalen Schneebahnrodlern eher zur breiteren. Ich könnte mir gut vorstellen, daß man mit weiter auseinanderstehenden Hörnern mehr Druck auf die Kufen bekommt zum Lenken.
Allerdings kommt mir dein Rodel auch recht lang vor, wenn deine Vermaßung maßstabsgerecht ist, dann komme ich auf eine Länge von 125cm.
Wenn du etwa 2m groß bist und 120Kg wiegst, dann könnten die Maße in etwa passen.
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- Mich
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Ich würde die breite nicht von anderen Rodeln nachbauen, sondern eher an deine Breite anpassen
Becken+Polsterung+Skihose +einwenig Luft = Abstand zwischen den Holmen.
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- TomTom
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michaellihs schrieb:
Kann man die Verbindung Kufe / Beinling durch einen Holzzapfen (also quasi einen Zapfen am Beinling) machen, oder sollte das immer eine Metallplatte sein?
Hi Michael,
der Holzzapfen ist der Normalfall....
Die Kufen haben 30mm und die Schienen stehen die 2mm nach innen über. Wenn ich meine 60mm breiten montiere genauso, 2mm nach innen und der Rest steht außen über.
Die Bolzenabstände der Schiene bei Torggler in der Abwicklung (ist das gängigste Maß, auf das die meisten Schienen passen) :
Ich fahre bei einer Größe von 183 einen Rodel der Länge 1170mm. Die Position der Bankerlmitten sind von der Hinterkante130mm und 570mm. In den meisten Fällen fahre ich 22° Neigung. Für die Sitzbreite einfach seitlich an die Wand setzten bis das Becken ansteht, von der anderen Seite ein Buch dagegen schieben und den Abstand messen. Dann noch ein eventuell geplantes Polster dazu zählen und max 10mm Luft.
Ich persönlich mag breite Fußauflagen möglichst nah zusammen, so wie in Deinem CAD-Modell. Zum Lenken drücke ich den Fuß nach unten, nicht nach innen, daher ist das für mich eine breite Auflage super.
Viel Erfolg, Tom
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- michaellihs
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TomTom schrieb: der Holzzapfen ist der Normalfall....
Die Kufen haben 30mm und die Schienen stehen die 2mm nach innen über. Wenn ich meine 60mm breiten montiere genauso, 2mm nach innen und der Rest steht außen über.
Die Bolzenabstände der Schiene bei Torggler in der Abwicklung (ist das gängigste Maß, auf das die meisten Schienen passen) :
Ich fahre bei einer Größe von 183 einen Rodel der Länge 1170mm. Die Position der Bankerlmitten sind von der Hinterkante130mm und 570mm. In den meisten Fällen fahre ich 22° Neigung. Für die Sitzbreite einfach seitlich an die Wand setzten bis das Becken ansteht, von der anderen Seite ein Buch dagegen schieben und den Abstand messen. Dann noch ein eventuell geplantes Polster dazu zählen und max 10mm Luft.
Ich persönlich mag breite Fußauflagen möglichst nah zusammen, so wie in Deinem CAD-Modell. Zum Lenken drücke ich den Fuß nach unten, nicht nach innen, daher ist das für mich eine breite Auflage super.
Viel Erfolg, Tom
Hallo Tom,
vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort - das hilft mir wirklich sehr weiter. Deine Schlitten habe ich mir schon viele Male sehr genau angesehen - mir gefällt deine Arbeit wirklich sehr - du bist Modellschreiner, richtig? Großer Respekt!
Werde die Maße meiner Zeichnung nochmal anpassen, wir scheinen in etwa gleich groß zu sein
Vielen Dank auch für die detaillierte Skizze der Belagschienen - damit kann ich jetzt mal weiterarbeiten.
Herzliche Grüße,
Michael
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- michaellihs
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Mich schrieb: Becken+Polsterung+Skihose +einwenig Luft = Abstand zwischen den Holmen.
das ist ein sehr guter, praktikabler Hinweis - wird umgesetzt!
Viele Grüße,
Michael
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- michaellihs
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wheelie schrieb: Allerdings kommt mir dein Rodel auch recht lang vor, wenn deine Vermaßung maßstabsgerecht ist, dann komme ich auf eine Länge von 125cm.
Wenn du etwa 2m groß bist und 120Kg wiegst, dann könnten die Maße in etwa passen.
Danke für den Hinweis - irgendwas ist schief gelaufen... ich komm jetzt wirklich auf 125cm - wollte eigentlich 115. Werde ich entsprechen kürzen.
Die Breite von 44cm kam Zustande, weil ich die maximale Kufenbreite von 45cm geplant hatte. Werde ich etwas schmäler machen, damit wird der Sitz automatisch auch schmäler.
Danke für alle eure Hinweise und Rückmeldungen!
Herzliche Grüße,
Michael
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- michaellihs
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- Luchs
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Der tiefste Punkt der Kufe wird immer im Bereich des mittleren Gewindebolzens liegen, ganz knapp dahinter.
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- michaellihs
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Luchs schrieb: Der tiefste Punkt der Kufe wird immer im Bereich des mittleren Gewindebolzens liegen, ganz knapp dahinter.
Danke für diesen Hinweis... hab jetzt leider die Formen für die Kufen schon gefräst und liege vermutlich etwas dahinter mit dem tiefsten Punkt (siehe letzte Zeichnung)... aber ich hoffe mal, es wird nicht die letzte Kufe sein, die ich baue - das nächste Mal berherzige ich deinen Tip
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- michaellihs
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Danach mit der Bandsäge eine Positivschablone grob aussägen:
Am Bandschleifer die exakte Kontur "nachschleifen":
Positivschablone auf eine alte 40mm Küchenplatte aufschrauben und mit einem Bündigfräser die Positivschablone "kopieren":
Am Ende hatte ich die 4 Teile für die Kufenforum, diese müssen jetzt noch paarweise verschraubt werden:
Die Unterseite der Form ist etwas dünn geworden - um ein Verbiegen beim Verleimen zu vermeiden, werde ich nach dem Verschrauben der Formteile noch einen dickeren Balken drunterschrauben - dann sollte es stabil genug sein.
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- michaellihs
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Zuerst habe ich die Diele mit der Abrichte einseitig rechtwinklig gehobelt:
Danach ein breites Sägeband auf die Bandsäge:
und ca. 7 x 5cm breite Stücke von der Diele gesägt:
Diese Stücke habe ich dann wieder abgerichtet und anschließend 5,5mm breite Streifen mit der Bandsäge gesägt:
Nach jedem Streifen wurde der "Klotz" wieder plan gehobelt, so dass die Streifen jeweils auf einer Seite gehobelt, auf der anderen Seite sägerauh waren:
Jetzt begann der doofe Teil, die Streifen mussten nochmal durch den Dickenhobel, dabei ist ziemlich viel ausgerissen (das nächste Mal würde ich eine Breitbandschleife nehmen, hab aber keine in Papas Werkstatt )
Um zu viel Verschnitt zu vermeiden, hab ich die Stellen, die ausgerissen sind 1,5cm abgesägt und aus einem Streifen 1,5cm breite "Reparaturstreifen" gesägt - diese werde ich beim Verleimen der Kufe einfach mit den schmaleren Streifen zusammenleimen... wird sicherlich stabil genug
So viel für heute - mal sehen, wann und wie es weitergeht...
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- Heino
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- michaellihs
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Erst einmal jeweils die beiden "Hälften" der Leimform aufeinanderschrauben:
Ein erster Versuch die Streifen zu biegen, zeigte schnell dass ich den Radius vorne nicht gebogen bekomme, wenn ich mit dem "Innenteil" der Form presse...
also bin ich dazu übergegangen, die Streifen nur in die Unterseite der Form zu pressen:
Zwischenzeitlich ist mir die Form auch mal gebrochen und ich musste sie verstärken...
Weil ich mir erhofft habe, dass sich die Streifen etwas leichter biegen lassen und ich mehr Zeit beim Leimen haben wollte, hab ich die Streifen dann doch noch gewaessert:
Das eigentliche Verleimen ging dann eigentlich ganz gut, ausser dass ich zuerst doch noch einmal versucht habe, mit der Innenform zu pressen, dabei die Aussenform nochmal gebrochen ist und ich - waehrend alles schon mit Leim eingestrichen war - nochmal reparieren musste... das war etwas Stress...
Man beachte den Hartholzklotz am Anfang der Form, dieser erleichtert das "reinrutschen" des untersten Streifens. Ohne diesen Klotz wurde der unterste Streifen "eingedrückt" und ist dann nicht mehr richtig gerutscht.
Ein paar "Lessons learned" zum Kufenbau:
- Ich habe die Streifen auf ca. 4,5mm Dicke gehobelt. Vermutlich wären < 4mm besser gewesen.
- Die Biegeform muss wesentlich stabiler sein, als ich dachte... das nächste mal würde ich sie unbedingt aus Multiplex machen und auf der "Unterseite" der Form mehr Holz zugeben. Meine 5cm Spanplatte haben selbst mit 4cm Buchen-Verstärkung nicht gereicht
- Es macht Sinn, mehr als eine Person zu sein, wenn man leimt
- Leimform innen mit Klebend auskleben - es läuft sehr viel Leim daneben, sonst kriegt man das ganze nicht mehr auseinander
- Die Streifen zu wässern bevor man leimt, verschafft einem deutlich mehr Verarbeitungszeit - erhöht aber auch die Trockenzeit... ich rechne mal mit 24h
- Wenn man mit Innenform verleimt, macht es Sinn, diese so zu führen , dass sie beim Anziehen mit den Zwingen nicht nach vorne und hinten rutschen kann. Für meine nächsten Kufen werde ich das auf jeden Fall versuchen
Soviel für heute - mal sehen, wie die verleimten Kufen am Ende aussehen...
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- wheelie
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Dementsprechend massive Pressen haben auch die Rodelbauer für ihre Kufen und Holme.
Vor allem aber wissen sie, wie viel Leim sie auftragen müssen,
damit nicht das meiste davon wieder rausgedrückt wird.
Es muß ja nicht gleich die hydraulische Presse vom Markus Grausam sein, wie in dem Video,
daß ich verlinkt habe, oder die Vierfachpresse vom Lindauer:
Auch mit einfacheren Hilfsmitteln kann man die Leisten in die gewünschte Form bringen:
Bei den Herren schaut das schon sehr routiniert aus,
da hätte ich dich bei denen ersten Versuchen gerne gesehen.
Vielleicht ist ja da für dich die eine oder andere Anregung dabei.
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- Heino
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Die Lösung mit der Multiplexplatte hält bisher auch ohne Probleme (mehrere hundert Rodel-km)
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- michaellihs
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sorry fuer die spaete Antwort. Ich kann an dem Rodel nur an Wochenenden bei Papa in der Werkstatt bauen, darum gab es schon laenger keine Updates mehr.
Ich habe die Kufen tatsaechlich zwischendrin ausgespannt und einen kleinen Rueckschlag erlitten: zuerst hat alles super gepasst, ich habe sie ja "doppelt so breit" gemacht, und wollte sie in der Mitte auseinandersaegen, damit sie moeglichst symmetrisch sind. Nach dem Auftrennen hat sich auf einer Seite der Leim wieder angefangen zu loesen. Ich habe daraufhin die aufgesaegten Kufen nochmal mit Leim eingestrichen und nochmal eingespannt. Bisher noch nicht wieder aufgemacht.
Was ich daraus gelernt habe:
- Es war vermutlich keine gute Idee, die Kufen vorher zu waessern - der Leim ist nach 20h nicht abgebunden gewesen
- Ich habe relativ billigen Leim benutzt - hab auch an anderen Stellen schon festgestellt, dass er nicht richtig hart wird. Fuer die Kufen waere ein besserer Leim vermutlich von Vorteil gewesen.
- Hab mir jetzt diesen Leim gekauft, kenne ihn noch vom Gitarrenbauen und wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Vorteil ist die laengere Verarbeitungszeit von 15min und dass er am Ende ziemlich wasserfest ist.
- Die Kufen aus einem Block zu saegen - und damit die Streifen doppelt so breit zu machen - hat auch den notwendigen Pressdruck verdoppelt. Damit hab ich meine Form mehrfach ueberfordert und musste sie mehrfach verstaerken. Ich wuerde das naechste mal die Kufen einzeln leimen und stattdessen die finale Form durch eine Fraesform machen, mit der ich die Kufen nach dem Leimen nochmal nachfraese.
Nach dem Ausspannen sah die Kufe zunaechst ziemlich gut aus:
Ich habe sie dann erst mal ueber die Abrichte geschoben, um sie plan und rechtwinklig zu machen:
Anschliessend hab ich die Kufe - welche 7cm breit war - mit der Bandsaege in der Mitte aufgesaegt:
Dann nochmal ueber die Abrichte geschoben:
Und schliesslich festgestellt, dass die Kufe am engen Radius wieder aufgeht:
Sobald ich wieder weiterbauen kann, schicke ich euch neue Fotos!
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- michaellihs
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Eine Rueckbiegung konnte ich im "relevanten" flachen Teil der Kufe nicht feststellen, nur im engeren vorderen Radius hat die Kufe beim Ausspannen leicht zurück gefedert, dort denke ich, ist es für die Fahreigenschaft aber nicht sehr relevant.Heino schrieb: Und, hast du schon entformt? Mich würd interessieren wie viel die fertige Kufe da wieder zurückfedert, falls überhaupt. Das war das was mich damals vom Leistenbau abgehalten hat. Ein paar mm verändern den Kufenradius ja schon recht deutlich. Klar, kann man dann wieder hinschleifen, aber wenns ohne zusätzliche Nachbearbeitung passt wärs halt deutlich weniger Aufwand.
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- michaellihs
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jetzt hab ich nochmal ne Frage: für diese Gummis an den flexiblen Verbindungen verwendet ihr Naturkautschuk, oder? Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen, wo ich sowas kaufen kann? Ich würde es jetzt mal als Platte oder so kaufen und versuchen, zu sägen. Oder gibt es Tips zur Verarbeitung?
Danke schon mal und schönes Wochenende!
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michaellihs schrieb: jetzt hab ich nochmal ne Frage: für diese Gummis an den flexiblen Verbindungen verwendet ihr Naturkautschuk, oder? Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen, wo ich sowas kaufen kann? Ich würde es jetzt mal als Platte oder so kaufen und versuchen, zu sägen. Oder gibt es Tips zur Verarbeitung?
Ich gieße meine aus Silikon. Schneiden würde ich elastischen Materialien mit der Klinge. Ich weiß ja nicht was Du mit sägen meinst, aber in der Kreissäge ist sowas, wenn´s blöd läuft, auf einen Schlag mitsamt den Fingern im Sägespalt verschwunden..
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michaellihs schrieb: Hallo zusammen,
jetzt hab ich nochmal ne Frage: für diese Gummis an den flexiblen Verbindungen verwendet ihr Naturkautschuk, oder? Könnt ihr mir vielleicht weiterhelfen, wo ich sowas kaufen kann? Ich würde es jetzt mal als Platte oder so kaufen und versuchen, zu sägen. Oder gibt es Tips zur Verarbeitung?
Danke schon mal und schönes Wochenende!
Hallo Michael,
ich habe hier eine Seite gefunden die was geeignetes verkauft:
www.technikplaza.de/gummiplatten/naturkautschuk/
Gruß Thomas
Erste Liebe - erster Schnee! Beide schmerzhaft schön.
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- michaellihs
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- michaellihs
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Mit dem neuen Fügekopf die Leimform "auf einen Schlag" gefräst:
Die Streifen dieses mal mit der Kreissäge gesägt:
Neuer Leim mit längerer Verarbeitungszeit und besserer Härte:
Streifen zum Leimen vorbereitet:
Verbesserte Leimform - Löcher für die Schraubzwingen vereinfachen das Ansetzen:
Fertig eingespannter Holm:
Freilich ist wieder etwas Leim "daneben gegangen" - aber wie man sieht werde ich besser (sparsamer).
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- michaellihs
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Mit zwei drehbaren Knieheblespannern konnte ich dann zuerst die hinteren und dann die vorderen Füsschen sägen. Die Bider sollten selbsterklärend sein. Was mir beim CAD-Zeichnen leider entgangen ist, ist dass die Schablone natürlich gedreht wird, darum ist der Anschlag auf einer Seite "verkehrt" will heissen das Sägeblatt schiebt das Werkstück nicht gegen den Anschlag, sondern zieht es weg. Das werde ich nochmal ändern, sollte ich einen zweiten Rodel damit bauen:
Eine etwas knifflige Arbeit war das Sägen der Zapfen. Zuerst wollte ich diese fräsen, hab dann aber realisiert, dass die Spannfläche für 35mm Zapfen doch etwas knapp ist und mich fürs Sägen entschieden:
So viel für heute - der Rest dann ein andermal...
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- Rodelrobert
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Viel Spaß beim Weiterbau!
Kleiner Tipp: Wenn der Leim aus den Fugen läuft, hilft es ungemein, wenn man ihn mit einem feuchten Lappen wegwischt. Danach ist es schwer den abgebundenen Leim wieder zu entfernen. Beim nächsten Verleimen zwischen Schablone und der/dem schichtverleimenden Kufe/Holm etc. am besten Zeitungspapier dazwischen legen. Dann lässt sich die Kufe auch besser von der Schablone lösen. Warum ich das weiß? Ich war vor über 30 Jahren mal Schreiner.
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- michaellihs
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Rodelrobert schrieb: Das Schablonenbauen und der ganze Aufwand für "einen" Rodel? Aber wenn man den Rodelbau als Hobby betrachtet, und es Spaß macht, warum nicht? Jetzt muss der Rodel auf der Rodelbahn nur gut laufen.
Ich möchte mindestens 2 bauen (2 Kinder...) und vielleicht noch ein paar für die engere Verwandtschaft... insofern hoffe ich, dass sich die Schablonen lohnen... ausserdem gebe ich zu, dass es mir Spaß macht und ein guter Ausgleich zum IT-Home-Office ist
Rodelrobert schrieb: Kleiner Tipp: Wenn der Leim aus den Fugen läuft, hilft es ungemein, wenn man ihn mit einem feuchten Lappen wegwischt. Danach ist es schwer den abgebundenen Leim wieder zu entfernen. Beim nächsten Verleimen zwischen Schablone und der/dem schichtverleimenden Kufe/Holm etc. am besten Zeitungspapier dazwischen legen. Dann lässt sich die Kufe auch besser von der Schablone lösen. Warum ich das weiß? Ich war vor über 30 Jahren mal Schreiner.
Den Kampf "überquellender Leim vs. Hobelmaschine" hat die Hobelmaschine gewonnen... ich habe beim zweiten Holm nochmals weniger Leim aufgetragen und jetzt nur noch ganz wenig Sauerei gehabt... war ein Rantasten... danke für den Tipp mit der Zeitung, das ist auf jeden Fall billiger als rollenweise Klebeband
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- michaellihs
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Zuerst mit der Domino-Fräse die Dübellöcher fräsen:
Anschliessend an der Bandsäge die Zapfen fertig sägen:
Eine Winkellehre als Verleimform stellt sicher, dass die Winkel stimmen:
Dann alles zusammenleimen:
Mit Hile einer Frässchablone habe ich dann die Oberseite der Bankerl gefräst - einmal rund für hinten und einmal die beiden Rundungen für die Oberschenkel vorne:
Mit einem Radienfräser alle Kanten und Ecken rund machen:
und schon sieht das Ganze ziemlich schön aus:
Insgesamt waren die Bankerl deutlich mehr Arbeit, als gedacht, vor allem, weil ich in Summe 5 Schablonen gebaut habe, um alles genau saegen, verleimen und fräsen zu können. Ausserdem musste ich noch ziemlich oft die Fräse umbauen, um zwischen den verschiedenen Fräsern zu wechseln, was auch einiges an Zeit in Anspruch genommen hat. Am Ende war ich mit dem Ergebnis aber sehr zufrieden.
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- michaellihs
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Nach dem Ausspannen sieht man, dass sich die Holme minimal zurück gebogen haben:
Wie die Kufen, habe ich die Holme auch zunächst auf der Abrichte plan gehobelt - damit war auch der überstehende Leim ziemlich schnell verschwunden...
Anschliessend habe ich die Holme durch den Dickenhobel geschoben:
Einmal vor und einmal nach dem Hobeln:
Dann habe ich die Holme vorne etwas schmaler geschliffen - ein großer Bandschleifer tut hier gute Dienste und erleichtert die Arbeit:
Zuletzt habe ich mit dem Radienfräser die Holme schön rund gemacht:
Nachdem die Holme nochmal ein paar Nächte in der Verleimform eingespannt waren, haben sie ihre Passform ziemlich gut gehalten, insgesamt vielleicht 3mm zurueckgefedert.
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War schon ein tolles Gefühl, mal (fast) alle Teile zusammen zu sehen. Als letzte Herausforderung fehlen jetzt noch die Beinauflagen vorne an den Kufen. Das Verleimen war nochmal nervenaufreibend und ich habe jetzt Blutblasen an beiden Händen...
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- wheelie
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Ich hätte aber die Beinlinge nicht verdübelt, sondern mittels Schlitz und Zapfen verbunden.
Aber ansonsten finde ich das Zwischenergebnis schon mal recht ansprechend.
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Ich wollte zuerst die 3-Schicht Verleimung wie beim Lindauer machen - da war mir dann aber das Fräsen der Zapfen an den Kufen zu aufwending. Hab mich jetzt mal für den "Prototyp" mit Dominos entschieden - wenn der Rodel gut fährt, werde ich mir Schablonen für die 3-Schicht Verleimung bauen, die find ich am überzeugendsten (vor allem auch optisch).wheelie schrieb: Ich hätte aber die Beinlinge nicht verdübelt, sondern mittels Schlitz und Zapfen verbunden.
Danke - es hat mir auch eine Menge Motivation gegeben, den Rodel mal so "zusammengebaut" zu sehen... jetzt muss ich mir mal noch die ganzen Kleinteile bestellen, dass er vielleicht noch vor Saisonende fertig wird. Schienen sind schon bestellt. Suche noch Muffen für die Stahlseile... die Befestigung von Torggler gefällt mir ganz gut, aber die ganzen Stahlseil-Endringe, die ich bisher gefunden habe habe, haben die Schrauben dafür "90º verkehrt"...wheelie schrieb: Aber ansonsten finde ich das Zwischenergebnis schon mal recht ansprechend.
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www.schlitten.ch/de/produkt/stahl-lenkseil-fuer-sportrodel/
Find ich noch ansprechend
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- michaellihs
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Cattleya schrieb: Die T Stahlseil Schraube tät ich glat ersetzen. Die drehst du rund .
www.schlitten.ch/de/produkt/stahl-lenkseil-fuer-sportrodel/
Find ich noch ansprechend
Ist ja auch wieder so ein Schnäppchen Hab mir jetzt das hier bestellt: www.drahtseile24.de/edelstahlseil-mit-augterminals - und bei der Bestellung angegeben, dass sie bitte nur ein Terminal dranmachen sollen. Damit kann ich noch den Silikonschlauch auf das Stahlseil schieben und es dann daheim mit dem zweiten Terminal versehen... kostet dann 15 EUR / Seil (+ Silikonschlauch...)
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- Rodelrobert
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www.rodelfuehrer.de/rodel-shop/Rodel-Stahllenkseil-mit-Kugel
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- Matl
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- wheelie
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Sportlicher Preis für eine sportliche Lenkung...
Hier sind mal ein paar Anregungen für Lenkseile:
Hier die Lösung vom Torggler:
Nicht besonders elegant, das Seil kann durch die Klemmung mit der Schraube in der Länge verstellt werden.
Der Nachteil ist, daß es irgendwann an der Klemmstelle aufspleißt.
Dann die drehbare Variante vom Lindauer:
Ist etwas eleganter, funktioniert und hält. Ausserdem ist das Seil schön dick.
Hier ist meine eigene Lösung, wie ich sie an einem Friedl umgesetzt habe:
Das Seil kann genau um 180° umgelegt werden.
Ich hätte gleich das fertige Seil vom Friedl gekauft, das kostet 20,- € und hat aufgequetschte Seilterminals mit M6 Innengewinde. Das kann dann einfach durch die Kufe fest verschraubt werden oder mit einer Augenschraube drehbar gelagert werden.
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- michaellihs
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wheelie schrieb:
Dann die drehbare Variante vom Lindauer:
Ist etwas eleganter, funktioniert und hält. Ausserdem ist das Seil schön dick.
Diese Variante hätte ich jetzt mal an meinen Schlitten gebaut... sollte mit den Stahlseilen funktionieren, die ich bei stahlseil24 bekommen habe. Bin mal gespannt, ob das Quetschen der Terminals mit einem Schraubstock funktioniert... ist vermutlich nicht ganz so hübsch, wie wenn das mit einer Rolle gequetscht wird, aber sollte halten...
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- TomTom
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michaellihs schrieb:
Ist ja auch wieder so ein Schnäppchen Hab mir jetzt das hier bestellt: www.drahtseile24.de/edelstahlseil-mit-augterminals - und bei der Bestellung angegeben, dass sie bitte nur ein Terminal dranmachen sollen. Damit kann ich noch den Silikonschlauch auf das Stahlseil schieben und es dann daheim mit dem zweiten Terminal versehen... kostet dann 15 EUR / Seil (+ Silikonschlauch...)
Das bestellte Stahlseil ist für das Lenkseil nicht besonders gut geeignet. 7x19er hat 133 Drähte und ist daher super flexibel, was man für den Zweck nicht will. Normalerweise nimmt man für Lenkseile 1x19, (19 Drähte) das ist steif und bleibt da, wo es sein soll...
Grüße, Tom
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- michaellihs
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TomTom schrieb: Das bestellte Stahlseil ist für das Lenkseil nicht besonders gut geeignet. 7x19er hat 133 Drähte und ist daher super flexibel, was man für den Zweck nicht will. Normalerweise nimmt man für Lenkseile 1x19, (19 Drähte) das ist steif und bleibt da, wo es sein soll...
Grüße, Tom
Hi Tom,
Danke für die Rückmeldung - dann werde ich da bei der nächsten Bestellung darauf achten. Ich glaube, es gibt vermutlich noch viele Dinge, wo ich im Detail verbessern kann und wie schon anfangs jemand meinte: Rodelbau sieht zunächst einfach aus und die Details sind dann doch nochmal eine andere Nummer... aber ich bin froh, angefangen zu haben und freue mich auf weitere Experimente
Hast du zufällig noch Tipps, wo ich Material für Schienen bekommen könnte? Ich habe mir jetzt mal eine Schiene hier im Shop bestellt - aber eigentlich wollte ich ja Rodel für meine beiden Kinder bauen und die brauchen glaub keine Rennschienen für 145 / Satz
Viele Grüße,
Michael
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- TomTom
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michaellihs schrieb: Hast du zufällig noch Tipps, wo ich Material für Schienen bekommen könnte? Ich habe mir jetzt mal eine Schiene hier im Shop bestellt - aber eigentlich wollte ich ja Rodel für meine beiden Kinder bauen und die brauchen glaub keine Rennschienen für 145 / Satz
Michael
Hi Michael,
Am allergünstigsten ist die Variante, die ich für meinen ersten Eigenbau verwendet habe:
3mm Edelstahlplatte von unten angespaxt :blush::blush: :blush:
Speziell bei Neuschnee und geringem Gefälle ein Traum
Dann ist zumindest nie zu befürchten, dass Du von den eigenen Kindern überholt wirst
Aber mal im Ernst, die günstigsten Rennstahlschienen, die ich kenne, sind die von GL Rodel für €105,
bin die aber selbst nie gefahren. Stahl hatte ich immer die 5mm Torggler.
Ich weiß ja nicht wie groß Deine Kinder sind, aber GL hätte auch welche für eine Rodellänge von 105cm...
Grüße, Tom
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- Raphael
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Erstmal Danke an Michael, Wheelie und TomTom für die vielen wertvollen Tipps hier. Ich bin hier gelandet, weil ich mir einen Rodel bauen möchte. Nicht, dass es keinen gäbe der mir gefällt, sondern weil es den, den ich wirklich will nicht gibt. Meine Partnerin und ich rodeln am liebsten zu zweit und bisher überzeugt uns keiner, der für zwei ist. Entweder ist die Sitzfläche nicht aus dem Material, dass wir wollen, oder zu kurz, oder die Form, der Winkel oder irgendwas sonst passt einfach nie. Immer ist irgendwas nicht stimmig, und wenn mal alles stimmt, dann macht der Händler keine Rodel mehr...
Tja. Glücklicherweise bin ich gut im selber machen.
Grundsätzlich stellen sich für mich nach gründlichem Studium der Infos hier im Forum trotzdem zwei Design-Fragen, welche ich lieber nicht direkt einem Trial-Error-Prozess unterliegen lassen würde.
Form, Winkel und Abmessungen der Holme, Bockerl, alles Designentscheidungen, die ich gerne selber treffen kann und will. Aber zwei Dinge, da stehe ich an:
1: Biegung der Kufe nicht vorne, sondern hinten. Ich sehe die meisten Kufen sind unten nicht einfach gerade, sondern sind hinten leicht nach oben gebogen. Warum? Wie viel? Was wenn sie gerade sind? Ich habe hier keine Anhaltspunkte für Designentscheidungen. Wie seid ihr vorgegangen?
2: Spiel zwischen Bockerl und Kufen und zwischen Holm und Bockerl. Zäpfen oder Metallplatten für die Kufen, ok, aber wie viel Spiel soll das ganze haben? Wie entscheide ich das? Wie viel Spiel brauchen die Holme auf den Bockerl und überhaupt? Wie seid ihr vorgegangen?
Bezüglich Schienen. Ich habe hierzu noch einen Tipp. Vielleicht hilft es ja jemandem. Ich würde glaubs Beläge machen und die bekommt man inklusive Metallrändern hier: www.skibaumarkt.de/?v=3a52f3c22ed6 oder hier: www.boardbuildingsupply.eu - Videos wie man das verbaut findet man auf Youtube unter Ski oder Snowboard selbst machen. Ist jetzt nicht gerade ein Hexenwerk, braucht halt einfach auch Zeit. Ich würde glaube ich Inserts verbauen wie beim Snowboard, diese dann durch die Kufe verschrauben.
Danke nochmals sowieso für all das KnowHow das hier bereits geteilt wurde!
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- wheelie
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1. Wie du schon richtig bemerkt hast, sind die Kufen unten nicht gerade, sondern sind gekrümmt mit einem Radius von etwa 8 - 14 Metern. Bei manchen ändern sich die Radien im Verlauf der Kufe. Dieser Kufenradius sorgt in Verbindung mit der Schrägstellung und Beweglichkeit dafür, daß ein Rodel mittels Ziehen, Drücken und Gewichtsverlagerung gelenkt werden kann, anders als ein Schlitten, den man ohne einseitiges Bremsen nicht um die Kurve bekommt. Rodel mit kleineren Radien (8-10m) lassen sich leichter lenken, größere Radien (10-14m) gleiten dafür etwas besser. Wenn man die Radien geschickt kombiniert, dann man man einen Rodel bauen, der leicht einlenkt und trotzdem gut gleitet.
2. Das Spiel an den Verbindungsstellen sollte grundsätzlich einmal so gering wie möglich sein aber so groß, daß sich der Rodel leicht verwinden lässt. Ich würde erst einmal mit wenig Spiel anfangen und dann dort wo´s klemmt noch etwas nacharbeiten, bis die gewünschte Flexibilität erreicht ist.
Zum Thema Schienenbau gibt´s hier auch schon einige Beiträge, z.B. den hier:
www.rodelfuehrer.de/forum/5-alles-ueber-...elagschienen?start=0
Der Matthias hat anscheinend mit dem Material vom Skibaumarkt keine so guten Erfahrungen gemacht.
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- Raphael
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Wow, ok das mit dem Radius. Jetzt fühle ich mich grad ein wenig dumm, weil ich da nicht selbst draufgekommen bin. Ich mein, ich habe ja geschnallt wie man die Dinger lenkt, aber ich hatte keine Ahnung warum die Verwindung zur Lenkung führt. Dabei kenn ich das Carven ja vom Snowboarden sehr gut.
Danke! Damit kann ich viel anfangen.
Das mit dem Spiel der Teile. Ich habe keinen Hausberg und muss schon ein Stück fahren, um zu testen, dann viele Iterationen durchspielen, langsam mehr Spiel einbauen, irgendwann dann vielleicht zu viel und alles von vorne? Ich muss ehrlich sein, dass ich grad mit dem Gedanken spiele einen Mietrodel zu besorgen und da einfach nachzumessen... moralisch verwerflich?
Danke für Deine Zeit! Ich weiss das zu schätzen!
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- Cattleya
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Besorg dir eine Sportodel mit 10m Radius zum abgucken,
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- wheelie
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Nimm dir ja keinen Mietrodel als Vorbild. :woohoo:einen Mietrodel zu besorgen
Du brauchst auch keine Testfahrt machen.
Bau deinen Rodel zusammen bevor du ihn lackierst und schau einfach, wie er sich bewegen läßt.
Wenn ich meine Rodel senkrecht an die Wand stelle, dann lassen sich die Kufen etwa um 3-4 cm ohne großen Kraftaufwand verwinden.
Das würde ich erst einmal ohne Holme testen, sind die Verbindungen noch zu stramm, dann kann man an den Zapfen noch etwas Material wegnehmen. Wenn das dann sauber flutscht, dann einfach nochmal mit den Holmen probieren und dort gegebenenfalls die Bohrungen nachträglich etwas aufweiten und Gummischeiben beilegen, bis alles leicht beweglich ist ohne großartig herumzuklappern.
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- michaellihs
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Für den ersten Rodel hab ich mir hier im Shop einen Satz Torggler Schienen bestellt. Beim Anlegen an meine Kufen habe ich jetzt festgestellt, dass die im vorderen Bereich der Kufe einen ziemlich anderen Radius aufweisen - meine Kufen hab ich ja etwas "frei Schnauze" entworfen. Meine Frage jetzt: macht es Sinn, die Stahlschienen an die Kufen anzupassen (ein paar gezielte Hammerschlaege würden hier vermutlich Wunder wirken), oder würdet ihr eher die Kufen an die Schnienen anpassen. Ich hab die Kufen sehr "hoch" gemacht, haette also auch hier noch Spiel...
Wie immer: danke für die Rückmeldung!
Herzliche Grüße,
Michael
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- Cattleya
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- michaellihs
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Zuerst einmal habe ich die Zapfenlöcher für die Beinlinge in die Kufe gefräst. Dazu habe ich die Domino-Fräse mit einem 12mm Fräser benutzt und zwei mal versetzt gefräst, so dass ich auf die notwendige 38mm Breite gekommen bin:
So sahen die Löcher dann aus, bevor ich sie mit einem Stechbeitel eckig ausgearbeitet habe:
Danach haben die Kufen auf der Oberseite einen Radius gefräst bekommen, ausser um die Zapfenlöcher rum:
Leider habe ich von der Verleimung der Beinauflagen keine Photos gemacht, aber im Prinzip war es auch wieder eine zuvor ausgesägte Verleimform und einiger Druck mit Schraubzwingen. Danach hab ich die Beinauflagen mit dem großen Bandschleifer in Form gebracht und mit einem Domino zur Fixierung an die Kufen geleimt:
Nach einem ersten groben Zusägen sahen die Beinauflagen dann so aus:
Nach viel Schleifen am Bandschleifer, Raspel und von Handschleifen, sahen sie dann so aus:
Der gesamte Rodel sieht dann zusammengesteckt so aus:
Als nächstes müssen die Löcher für die Schrauben gebohrt werden und die Holme brauchen noch etwas Feinschliff.
Stay tuned
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- Cattleya
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sogar nach innen geformte Hörner kriegt der Rodel
das können nicht mal Nahmhafte Rodelhersteller. !
Die Stangen liegen aber etwas arg nah am den Hörnern. Wen das steuern durch ein anstehen an den Hörnern geblockt wird, ist das Kontaproduktiv , das wird knapp
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- michaellihs
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Danke für das Lob - freut mich! Ich denke, die Rodelhersteller könnten das schon auch, ist halt einfach nur aufwendig und teuer - und im Gegensatz zu den meisten anderen Arbeiten nicht so leicht durch Schablonen und Maschinen zu unterstützen... ich war jedenfalls gut gefordert damit und hab auch viel gelernt, was ich bei einem zweiten Rodel anders machen würde...Cattleya schrieb: Boa...:whistle: :whistle: :whistle: :woohoo:
sogar nach innen geformte Hörner kriegt der Rodel
das können nicht mal Nahmhafte Rodelhersteller. !
Auf dem Bild sind die Stangen nur mal grob mit Zwingen fixiert. Jetzt, da sie verschraubt sind, haben sie ca. 2 cm Luft zu den Hörnern hin - ich hoffe, das reicht... ansonsten könnte ich vermutlich auch nochmal nen Zentimeter wegschleifen... danke für den Hinweis!Cattleya schrieb: Die Stangen liegen aber etwas arg nah am den Hörnern. Wen das steuern durch ein anstehen an den Hörnern geblockt wird, ist das Kontaproduktiv , das wird knapp
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- michaellihs
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Cattleya schrieb: Nachdem du deine Kufen passend gemacht hast, mit etwas Rundung (Radius) nach deiner vorstellung. Biegst du die Schiene zu. Dies geht am einfachsten in dem du die Schienenspitze einspannst. Und mit schubartigem Druck je nach bedarf auweitest oder zu drückst. Bei Torgglerschienen geht das nicht sonderlich schwer.
Zugegebenermaßen war das dann doch ein ziemliches Gefrickel... hab versucht deinem Rat zu folgen, dabei hab ich die Schiene aber immer an der falschen Stelle verbogen... letztlich hat es am besten funktioniert, nachdem ich die Löcher für die Schiene in der Kufe gebohrt hat, die Schien hinten festgeschraubt hab und dann vorne durch das Unterlegen von Hölzchen mit ordentlich Druck durch Schraubzwingen die Schien "verbogen" hab. Frickel frickel frickel
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- Cattleya
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2cm Abstand ist gut !
Gell.. wenn du dir den Aufwand überlegst und Materialien , sind 650 Euro doch ...unterbezahlt.
?
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- michaellihs
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Cattleya schrieb: Gell.. wenn du dir den Aufwand überlegst und Materialien , sind 650 Euro doch ...unterbezahlt.
?
Ich hab mir da schon ziemlich oft gedacht, dass das z.B. bei dem Herrn Lindauer super effizient laufen muss, dass man damit wirklich Geld verdient - vor allem mit den schweizer Lebenshaltungskosten. Da hab ich wirklich großen Respekt. Es ist ein Ding, einen solchen Rodel daheim zum Spaß zu bauen. Aber das ganze wirtschaftlich tragfähig zu machen ist nochmal ne ganz andere Nummer... geb dir also voll und ganz recht!
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- michaellihs
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Zuerst einmal hab ich die Löcher für die Stangen gebohrt und mal zusammengeschraubt:
Danach waren die Löcher für die Befestigungen der Kufen an den Bankerln dran. Dazu habe ich - ihr werdet es schon erraten haben - mal wieder eine Schablone gebaut, die es mir erlaubt hat, die Löcher immer rechtwinklig und an der selben Stelle zu bohren:
So sah das ganze dann verschraubt aus:
Jetzt wollte ich Zapfenlöcher für die Beinlinge noch "abrunden", wie ich das bei den Lindauer Rodeln gesehen habe, dazu hab ich die Kufen wieder abgeschraubt und mit einer Raspel entsprechend eine leichte Rundung hingeraspelt:
Nochmal ziemlich anstrengend war das Bohren für die Schienen - vor allem, weil die Schrauben nicht alle "parallel" durch die Kufe gehen, sondern in verschiedenen Winkeln. Darum musste ich einige Löcher etwas ausweiten, was eben ziemliches Gefrickel war. Auch hier habe ich wieder eine Bohrschablone gebaut, die ich unten und oben an der Kufen ausrichten konnte, so dass ich genau den Winkel der Schraube bohren konnte:
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- michaellihs
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So sahen die Teile dann geschliffen aus:
Als nächstes habe ich aus einem Stück Dichtungsmaterial die Gummis für die Beinlinge geschnitten. Das war auch nochmal etwas Gefrickel, ging dann aber ganz gut:
Nun habe ich probeweise mal die Schienen montiert und geprüft, dass ich genug Spiel zum Einstellen der Spur habe:
Die Schienen hab ich auf der Oberseite mit Hutmuttern befestigt - finde, das sieht ganz schön aus:
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- michaellihs
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Dann kamen die Befestigungen für die Stangen und das Stahlseil an die Hörner - auch das war nochmal etwas zeitaufwendig. Ich hab mir die Befestigung bei Lindauer abgeschaut - und natürlich etwas variiert, weil ich nicht genau das passende Material hatte (und nicht schon wieder irgendwas im Internet bestellen wollte)
Der vorletzte Arbeitsschritt war dann noch das Anbringen der Halterung für den Sitzstoff vorne. Hab mich für eine geschraubte Alu-Leiste entschieden. Sieht jetzt auf dem Foto etwas doof aus, ohne Stoff, aber ich denke, es ist klar, wie das mal aussehen soll...
Zum guten Schluss hab ich noch die Schrauben in die Beinlinge gebohrt, welche das Aufspleisen verhindern sollen:
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- michaellihs
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Hier ein paar Bilder, wie der Rodel jetzt aussieht:
Bin gespannt, wie er euch gefällt :silly:
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- wheelie
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Jetzt bin ich gespannt, ob das Fahrverhalten hält, was die Optik verspricht.
Ein paar Details würde ich allerdings beim nächsten Rodel etwas anders machen:
- Beinlinge verzapfen, nicht verdübeln (wurde ja bereits erwähnt)
- ein steiferes Lenkseil (wurde auch bereits erwähnt) mit dickerem Gummischlauch als Griff
- die Bohrungen für die Kufenbolzen würde ich nicht durchgängig mit 10mm bohren, lieber etwas kleiner und dann nur von unten etwas aufbohren oder ansenken.
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- michaellihs
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wheelie schrieb: Schaut schon mal recht gut aus.
Jetzt bin ich gespannt, ob das Fahrverhalten hält, was die Optik verspricht.
Ich auch - gespannt wie Flitzebogen, wie man so schön sagt
wheelie schrieb: - Beinlinge verzapfen, nicht verdübeln (wurde ja bereits erwähnt)
Werde ich beim nächsten Rodel die Bankelr aus 3 Schichten verleimen, wie auch Jo Lindauer das macht. Ich finde, das sieht am besten aus und man muss nicht Zapfen.
wheelie schrieb: - ein steiferes Lenkseil (wurde auch bereits erwähnt) mit dickerem Gummischlauch als Griff
Nachdem ich für die Stahlseile (mit Augterminals) nur 7,50 pro Stück bezahlt hab, überlege ich mir, ob ich das sogar bei diesem Rodel noch austausche... geht ja schnell...
wheelie schrieb: - die Bohrungen für die Kufenbolzen würde ich nicht durchgängig mit 10mm bohren, lieber etwas kleiner und dann nur von unten etwas aufbohren oder ansenken.
Das ist eine sehr gute Idee und ich frage mich mal wieder, warum ich da nicht selbst drauf gekommen bin. Vielen Dank für den Hinweis. Das macht vor allem die Löcher auf der Oberseite der Kufe weniger hässlich.
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- michaellihs
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Beim Sitz habe ich mich - wie bei vielen anderen Details auch - am Lindauer "Top" orientiert. D.h. ich habe an den Stangen zwischen den Bankerln zunächst einmal ein Schaumstoffrohr angebracht, wie ich es vom Heizungsrohre-Isolieren kenne. Um das Rohr herum haben wir eine Manschette genäht, die eine 3cm breite Lippe hat, in der die Ösen zum Einfädeln des eigentlichen Sitzes angebracht sind. Weil ich finde, dass sich Lastwagenplane nicht gut anfühlt, habe ich mich für 1000er Cordura entschieden. Und weil ich wollte, dass der Sitz ein bisschen "weicher" ist, haben wir 3 Lagen Isolationsmaterial als Zwischenschicht eingesteppt. Die ganzen Textilien habe ich bei extremtextil.de bestellt, und zwar im einzelnen:
- Cordura 1000den, beschichtet
- Prym Oesen, 8mm silber
- Dreisteg 25mm Edelstahl
- Gurtband Polyester 25mm
- Nähfaden (Nylon)
- Isolationsfaser 100g / qm (hier würde ich das nächste mal mindestens 300g / qm nehmen)
Den (dunkelblauen) Stoff habe ich mit einem weissen Aquarellmalstift angezeichnet - konnte man hinterher mit einem feuchten Lappen wieder einwandfrei entfernen:
Zuerst haben wir die Manschette für die Holme ausgemessen und vernäht. Damit der Cordura Stoff nicht ausreisst, haben wir jeweils 1cm "umgenäht". In den Verarbeitungshinweisen des Stoffes stand, dass diese Dicke nicht mit einer haushaltsüblichen Nähmaschine genäht werden kann - Mamas Maschine hat es aber ohne Murren gepackt.
Bei der Manschette haben wir - anders als beim Lindauer Rodel - eine Naht gemacht, die den Kreis der Manschette "schliesst" - ich wollte nicht, dass die ganze Last an den Ôsen hängt.
Für den Sitz haben wir das Cordura "doppelt" genommen und eine Schicht Isolationsmaterial dazwischen gelegt:
Danach das ganze wie eine Steppdecke vernäht. Anschliessend wurden auch in den Sitz die Ösen eingestanzt - was mit dem einfachen Stanzteil von Prym besser ging, als erwartet.
Dann kam der große Moment und alles wurde zusammengebaut:
Das weisse Seil ist nur provisorisch - möchte gerne eine rote Reepschnur benutzen, die sich auch besser fädeln lässt und hoffentlich nicht so starr und unelastisch ist...
Damit ist das Projekt Rodelbau fast abgeschlossen. Es fehlt noch der Feinschliff und das Einölen.
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- Rodelrobert
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Respekt!
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Optisch verglichen kann er alle Serienrodel-Hersteller deutlich abhängen.
Also wirklich super gebaut.
Die gepolsterte Plane hat mir am allermeisten gefallen.
Eine sehr gute Idee dass das "Gesäß" warm bleibt. Das wäre auch was für mich.
Und es schaut zudem auch sehr gut aus. (wie dünne Kissen)
Einzig das Lenkseil wird so nicht gut funktionieren. Da muss ein Stück Schlauch in die Mitte.
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- Rodelrobert
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- RORodler
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Rodelrobert schrieb: Die Schrauben zur Befestigung der Holme an den Bankerln schauen mir ein bißchen zu klein aus. Ob sie der Belastung standhalten? Vielleicht sollten sie im Durchmesser 1-2mm größer sein?
Ja das sehe ich auch so.
Aber ich wollte am erstmal das tolle Gesamtergebnis loben und nicht gleich kritisieren.
6 mm Schrauben sollten es sein.
Und es sollte auch genug Luft um die Schrauben sein.
Ansonsten ist mir aufgefallen dass die Schrauben ohne Unterlegscheiben zu wenig sind
Im Bereich der Befestigung Kufe Beinlinge.
Auch die Unterlegscheiben bei den Schienenbolzen sind zu klein.
Da wird sich das Holz zu sehr eindrücken.
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- michaellihs
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Rodelrobert schrieb: Hut ab für die hervorragende Handarbeit! Jetzt muss der Rodel nur noch gut zu fahren sein.
Respekt!
Danke dir - darfst mir glauben, dass ich auch schon sehr gespannt bin, wie er sich so fährt. Ich gehe davon aus, dass ich noch einiges Fein-Tuning machen muss, bis es gut wird, aber ich freu mich drauf
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- michaellihs
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Luchs schrieb: Das Lenkseil braucht vielleicht etwas Viagra.
Sobald Pfizer wieder was anderes als Corona Impfstoff herstellt, wird geordert
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- michaellihs
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RORodler schrieb: Der Rodel ist ja der Hammer. :woohoo:
Optisch verglichen kann er alle Serienrodel-Hersteller deutlich abhängen.
Also wirklich super gebaut.
Danke dir!
RORodler schrieb: Die gepolsterte Plane hat mir am allermeisten gefallen.
Eine sehr gute Idee dass das "Gesäß" warm bleibt. Das wäre auch was für mich.
Und es schaut zudem auch sehr gut aus. (wie dünne Kissen)
War ein halber Tag Arbeit... ohne Mama hätte ich es sicher nicht hingekriegt, aber wenn du eine_n talentierte_n Näher_in "greifbar" hast, mach dir doch einfach einen... hat echt Spaß gemacht, das zu entwerfen und zu nähen!
RORodler schrieb: Einzig das Lenkseil wird so nicht gut funktionieren. Da muss ein Stück Schlauch in die Mitte.
Erstens fehlt der Schlauch noch (hab im Baumarkt keinen bekommen...) und zweitens werde ich noch ein steiferes Stahlseil kaufen... wusste nicht, dass es da unterschiede gibt, als ich das geordert habe - aber dank den Forumsposts hier bin ich jetzt bestens im Bilde!
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Rodelrobert schrieb: Die Schrauben zur Befestigung der Holme an den Bankerln schauen mir ein bißchen zu klein aus. Ob sie der Belastung standhalten? Vielleicht sollten sie im Durchmesser 1-2mm größer sein?
Ich habe jetzt mal M5 genommen, weil ich dachte: größer machen geht immer... kann es problemlos gegen M6 austauschen. Wieviel Spiel sollte die Stangen-Bankerln-Verbindung denn haben? Ich habe im Moment den Eindruck, dass der Rodel noch etwas "steif" ist, aber bin ja nie einen gefahren... gibt's irgendwelche Erfahrungswerte, wie groß die Löcher bei M6 Schrauben sind? Haben sie auf die ganze Bohrung gesehen den gleichen Durchmesser oder verjüngen / erweitern sie sich nach unten / oben?
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RORodler schrieb:
Rodelrobert schrieb: Die Schrauben zur Befestigung der Holme an den Bankerln schauen mir ein bißchen zu klein aus. Ob sie der Belastung standhalten? Vielleicht sollten sie im Durchmesser 1-2mm größer sein?
Ja das sehe ich auch so.
Aber ich wollte am erstmal das tolle Gesamtergebnis loben und nicht gleich kritisieren.
6 mm Schrauben sollten es sein.
Und es sollte auch genug Luft um die Schrauben sein.
Ansonsten ist mir aufgefallen dass die Schrauben ohne Unterlegscheiben zu wenig sind
Im Bereich der Befestigung Kufe Beinlinge.
Auch die Unterlegscheiben bei den Schienenbolzen sind zu klein.
Da wird sich das Holz zu sehr eindrücken.
Danke für den Hinweis. Ich hatte mir überlegt, ob ich statt den jetzt verwendeten Schrauben vielleicht Hülsen-Schrauben verwende, dann steht vor allem innen nicht so viel über. Da kann ich ja dann immer noch breiter Beilagscheiben unterlegen. Gibt es dazu irgendwelche Erfahrungen? Ich meine in etwa sowas: www.schraubenluchs.de/1-Stueck-Huelsenmu...delstahl-M-6-x-10-mm
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Da ist sie Auflagefläche auch noch zu klein und zudem würde sich in der Tasche wo die Hülse sitzt evtl. mehr Wasser sammeln.
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Bohrung ist zylindrisch.
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- Cattleya
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- wheelie
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- aka Willi
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Der Nachteil ist, daß sie eine größere Bohrung brauchen und dann das Material (Kufe, Bankl, Holm) unnötig geschwächt wird. Außerdem hat eine selbstsichernde Mutter den Vorteil, daß man sie nicht so fest anziehen muß und mehr Beweglichkeit bleibt.
Bei den Kufen bin ich auch wieder davon abgekommen, weil mir da ein schnelleres Wechseln ohne Werkzeug wichtiger ist.
Bei den Schrauben werden bei den meisten Rodeln durchgängig M6-Schrauben verwendet, ausser an den Beinlingen, da verwenden manche auch kleinere, dafür dann aber zwei. Beim Friedl haben die Schrauben nur die Festigkeitsklasse 4.6 und die halten auch zwei Personen aus.
Ich würde Flachkopfschrauben, wie sie im Möbelbau verwendet werden, oder Senkschrauben mit Rosette nehmen und zwischen alle Kontaktflächen eine Gummischeibe legen.
Alle Verbindungen sollten so viel Spiel haben, daß sich der ganze Rodel ohne großen Kraftaufwand verwinden lässt, ohne dabei recht labbrig zu sein, bei meinen Rodeln sind das etwa 3-4 cm.
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